Geschichten - HerrRichter

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Kurzgeschichten
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Hier offenbaren sich Ihnen meine Kurzgeschichten,
entsprungen aus der Seele meiner Heimat und den Geheimnissen meines Lebens.
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Geschichte 1 - Teufelswürfel
 
Es war vor langer Zeit im Norden, als der neue Glaube sich langsam durchsetzte.
Dort lebte ein alter Fischer mit seiner Frau, die im Laufe ihres Lebens nie Reichtum anhäufen konnten.
Ihr Überleben hing von dem wenigen Fisch ab, den der Fischer täglich nach Hause brachte.
Bei jedem Wetter stach er ins Meer, um nicht zu verhungern.
Doch in den letzten Tagen fühlte er sich schwächer, und seine Gesundheit verschlechterte sich weiter.

Medizin konnten sie sich nicht leisten, und die neue Kirche mied er.
Die einzigen Freunde in seinem Leben waren die Würfelspieler in der Hafenkneipe, doch ihre Zahl nahm ab, da immer mehr seiner alten Freunde starben. Schließlich war er der Letzte von ihnen. So fuhr er Tag für Tag hinaus aufs Meer.
Doch an diesem besonderen Tag durchzog plötzlich ein stechender Schmerz seine Brust und er fiel im Boot zusammen. Als er die Augen öffnete, stand eine eigenartige Gestalt vor ihm „der Teufel“.
Der Teufel sprach: "Ich möchte deine Seele mitnehmen, doch du hältst an dem falschen Glauben fest. Lass uns um deine Seele spielen." Der Fischer stimmte zu.
Der Teufel holte drei Knochenwürfel hervor und warf sie dreimal, jedes Mal zeigte sich die 6. Der Fischer erschrak und griff nach seiner Runenkette. Als er die Würfel warf, spürte er eine kalte Hand auf seiner Schulter.
Es war der Tod, der sagte: "Fürchte dich nicht, ich komme zu jedem, ob arm oder reich. Vor mir sind alle gleich."
Die Würfel blieben auf der Kante stehen, gehalten vom Blick des Todes.
Der Teufel erkannte den Tod im Schatten des Fischers und wurde zornig.
Doch der Tod sprach: "Das war ein übler Schwindel. Da du betrügen wolltest, gebe ich dem Fischer und seiner Frau noch sieben Jahre Zeit, denn der Tod bedeutet auch Gerechtigkeit. Nun geh, du hast bereits genug Christenmenschen für dich gewonnen."

Daraufhin verschwand der Teufel und wurde nie wieder gesehen.
Der Fischer erwachte unter strahlender Sonne in seinem Boot, das Netz voller Fische. In den verbleibenden sieben Jahren lebte das Paar immer noch bescheiden, aber glücklich.
Sie waren vor körperlichem Leiden geschützt und fanden Frieden, bis sie im siebten Jahr gemeinsam im Bett für immer einschliefen.
Die Welt um sie herum wandelte sich, und sie gehörten zu dieser neuen Welt, aber nicht mehr aktiv.
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Geschichte 2 - Goldgier
 
In den Zeiten der ersten Jahrtausendwende, in einem kleinen Dorf an der Küste, lebten die Menschen von Fisch und Steinen.
Steine waren im Überfluss vorhanden und wurden für viele Bauwerke verwendet. Sie hatten fast schon einen heiligen Status erreicht.
Weiter südlich erstreckte sich ein alter Nadelwald, doch die Bäume waren rar und wurden selten gefällt.
Der Hüter des Waldes war ein Druide, den die Dorfbewohner bei Krankheiten und anderen Anliegen aufsuchten.

Einige Tage vor Jul tauchte ein Fremder im Dorf auf. Er hatte wenig Geld und eine lange Reise aus dem Frankenreich hinter sich.
Seine Versuche, die Dorfbewohner zur Bekehrung in die Kirche zu überreden, stießen auf taube Ohren, doch man behandelte ihn nicht unfreundlich. Er erhielt etwas Essen und sogar guten Met, um sich aufzuwärmen.
Doch niemand im Dorf wollte ihm in seinem Haus Unterkunft gewähren, da das Misstrauen gegenüber seinem fremden Glauben groß war.

Als Schlafplatz bot man ihm den Stall an, und dort verbrachte der Mönch die Nacht. Inmitten der Nacht hörte er Stimmen - zwei Raben saßen am Fenster und unterhielten sich. Der Mönch erschrak und tat so, als schliefe er. "Hugin, was hältst du von den Menschen im Dorf?" fragte einer der Raben. "Sie sind arm, aber ehrenhaft", antwortete der andere Rabe, Munin. "Munin, lass uns das Dorf noch ein Jahr beobachten und es beim nächsten Julfest belohnen. Wie würdest du die Belohnung gestalten?" Munin überlegte einen Moment und antwortete: "Du weißt, dass sich immer zum Julfest die Steine im Druidenkreis für kurze Zeit drehen. Unter den Steinen liegen Schätze. Lass die Bewohner einen kleinen Teil davon erhalten." "Eine gute Idee, aber damit sie nicht von den Steinen Schaden nehmen, benötigen sie den Segen der Natur, eine Mistel und ein Opfer.
Sie sollten auch nicht zu gierig sein"
, fügte Hugin hinzu. Die Raben flogen davon, doch der Mönch war nun hellwach.

Deprimiert über das Scheitern seiner Missionierung, hoffte der Mönch zumindest mit Taschen voller Gold nach Hause zurückzukehren.
Die Mistel würde er im Wald finden, aber das Opfer bereitete ihm Sorgen.
Schnell fasste er einen Plan. Am nächsten Morgen fragte er im Dorf nach dem Druidenkreis, und man wies ihm den Weg dorthin.
Die Dorfbewohner glaubten wohl, er sei zur Vernunft gekommen und habe sich wieder dem alten Glauben zugewandt.

Der Mönch erreichte den Waldrand und fand schließlich den Steinkreis.
Dort war ein junger Mann damit beschäftigt, Symbole in die Steine zu schlagen.
Der junge Mann erzählte ihm, dass er diesen Auftrag vom Druiden erhalten hatte und es eine Ehre sei. Immer zum Julfest dürfe jemand im Dorf diese Aufgabe für den Druiden übernehmen und habe dann ein Jahr lang Glück.
Man fange größere Fische und erhalte die Frau seiner Wahl. Der junge Mann war in die schöne Tochter des Dorfoberhaupts verliebt, aber ihr Vater verlangte, dass er sich zuvor beweisen müsse.
Da dachte der Mönch, dass dies seine Gelegenheit sei.
Er erzählte dem jungen Mann von den Schätzen unter den Steinen, verschwieg jedoch, dass man sich vor ihnen schützen müsse, um nicht erdrückt zu werden.
Mit diesen Schätzen könne er den Vater beeindrucken und um die Hand seiner Tochter anhalten.
Das Julfest näherte sich schnell dem Ende, und der Mönch und der junge Mann verließen die Feierlichkeiten.

Bald waren sie am Steinkreis angekommen. Die Steine begannen tatsächlich, sich wie im Tanz zu drehen, immer im Kreis vorwärts und rückwärts. Der Mönch hatte sich bereits eine Mistel in die Tasche gesteckt und wartete auf den richtigen Moment.
Genau um Mitternacht hinterließen die Steine eine Spur aus Gold und Silber. "Los", sagte der Mönch, und der junge Mann stürzte vor, um seine Taschen zu füllen. Der Mönch selbst war von Gier erfüllt und sammelte nur das Gold ein.
Der junge Mann hingegen nahm nur das Silber und wunderte sich nur, über die Gier des Mönchs.

Plötzlich kehrten die Steine zurück, und der Mönch hatte seine Taschen gut gefüllt.
Er bemerkte, dass der junge Mann nur das Silber gesammelt hatte, und das verwirrte ihn. "Warum nimmst du nicht das Gold?" fragte der Mönch.
Der junge Mann antwortete: "Jeder im Dorf weiß, dass Gold seinem Besitzer nur Unglück bringt."

Die Steine näherten sich wieder, und der Mönch, von Gier getrieben, griff nach der Mistel vor sich.
Der Mönch sah mit entsetzten, wie der größte der Steine vor ihm stehen blieb, und die anderen Steine wütend gegen ihn anprallten, ohne ihm ein Schaden zuzufügen. Dann jedoch, bewegten sich die Steine auf dem jungen Mann zu, welcher erstarrte vor Schreck.
Der Mönch erkannte, dass der Stein vor dem jungen Mann, der war welcher mit den Runen versehen war, die der junge Mann selbst geschrieben hatte.
Am Waldrand stand der Druide und wies auf den Mönch. Die Steine waren nun voller Wut und bereit, ihr Opfer zu fordern.
Der Mönch hatte nicht einmal Zeit zu schreien, bevor er von einem Berg Steinen begraben wurde.
Als die Steine wieder an ihren Platz im Kreis zurückkehrten, war vom Mönch keine Spur mehr zu sehen.

Auch von Gold und anderen Schätzen war keine Spur übriggeblieben, nur das Silber in der Tasche des jungen Mannes.
Der Druide sprach: "Kaufe dir das beste Rüstzeug und die beste Waffe von diesem Silber. Beweise dann, dass du würdig bist, die Tochter zu heiraten." Der junge Mann folgte den Anweisungen und wurde zu einem Helden im Dorf.
Doch das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.
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Geschichte 3 - Das Signal
 
"Sir, wir empfangen ein unbekanntes Signal."
"Von welcher Art ist es? Das wissen wir noch nicht.
Es scheint von einem gelben Einzelstern zu kommen."
"Ich möchte mehr darüber erfahren. Ja, Sir."
"Sir, wir haben weitere Informationen. Das Signal stammt von einem Stern, etwa 100 Lichtjahre von unserem entfernt.
Es scheint vom dritten Planeten dort zu kommen."
"Können Sie weitere Details liefern? Nein, Sir, die Analyse könnte Jahre dauern."
"Sir, wir haben es geschafft. Es scheinen Töne einer fremden Spezies zu sein."
"Das hat aber gedauert. Immerhin haben sie zehn Jahre dafür gebraucht."
"Gibt es noch weitere Entwicklungen?"
"Ja, Sir. Das Signal ist stärker geworden und hat sich verändert."
"Was meinen Sie damit?"
"Nun, es sind nicht mehr nur Töne, sondern auch Bilder."
"Wie sehen diese Außerirdischen aus?"
"Sie ähneln uns ein wenig, sind jedoch deutlich anders."
"Können Sie Farbinformationen hinzufügen?"
"Leider nicht, Sir. Das Signal enthält keine Farbinformationen.
Unsere Forschung geht weiter."
"Haben Sie neue Erkenntnisse?"
"Ja, Sir. Nach 25 Jahren seit dem ersten Kontakt haben sich die Bilder weiterentwickelt und sind nun in Farbe."
"Das ist höchst verwirrend. Mal zeigen sie extrem fortschrittliche Raumschiffe, dann wieder primitivste Metallwaffen."
"Ein Punkt steht jedoch fest: Sie wirken äußerst aggressiv."
"Ich hatte es vermutet. Wir müssen uns vorbereiten.
Wie steht es um unsere Verteidigung?"
"Sie ist bereit, aber wenn die Daten stimmen, die wir empfangen haben,
haben sie bereits einen Großteil der Galaxie erobert."
"Das ist besorgniserregend.
Warum haben wir noch keine ihrer Raumschiffe gesehen?"
"Sir, Sir, es gibt Neuigkeiten!"
"Was ist passiert?"
"Nach 40 Jahren intensiver Forschung wissen wir mehr. Die Bilder, die wir sehen, sind Unterhaltung.
Sie sind technologisch auf unserem Niveau, aber dennoch scheinen sie extrem aggressiv zu sein und sich selbst zu bekämpfen."
"Wir sollten ein Raumschiff zur Erkundung bauen. Wann wird es fertig sein?"
"Leider erst in etwa 60 Jahren, Sir."
"Das ist bedauerlich. In wenigen Tagen werde ich meinen Dienst beenden.
Das Alter macht sich bemerkbar."
"Ich verstehe, Sir. Auch ich werde in wenigen Jahren in den Ruhestand gehen. Können Sie bereits ihre Sprache verstehen?"
"Nein, Sir. Ihre Sprache unterscheidet sich stark von unserer.
Außerdem wird das Signal schwächer, und ich vermute,
sie ändern ihre Kommunikationsmethode."
"Das ist bedauerlich. Es bleibt mir verwehrt, diesen Erfolg in meinem Leben zu erleben. Machen Sie es gut, und möge es eines Tages einen erfolgreichen Kontakt geben."
"Guten Tag, Sir. Bevor ich meinen Dienst verlasse, möchte ich Ihnen zeigen, woran wir die letzten 50 Jahre geforscht haben."
"Das Signal ist vor kurzem verschwunden oder extrem schwach geworden.
Das Raumschiff mit einem Sprungantrieb sollte in etwa 50 Jahren fertiggestellt sein."
"Gut, wir danken Ihnen für Ihre jahrelange Dienstzeit.
Ich hoffe, Ihr Nachfolger wird genauso gut arbeiten."


"Sir, wir sind bereit. Fast 100 Jahre sind seit dem ersten Signal vergangen.
Wir empfangen es nicht mehr, aber bald werden wir die Außerirdischen Kennenlernen."
"Ausgezeichnet. Kann das Raumschiff hin- und zurückfliegen?"
"Ja, Sir. Es handelt sich um das erste seiner Art. Der Planet scheint das beste Ziel zu sein.
Vielleicht können wir gemeinsam mit den Außerirdischen das Universum erforschen."
"Wie lange wird die Mission dauern?"
"Der Flug dauert etwa 1 Jahr, und die Mission ist auf 5 Jahre ausgelegt.
Unsere Vorräte reichen nicht länger."
"Sir, das Raumschiff ist zurück."
"Sind alle wohlauf? Was ist auf dem Planeten passiert?"
"Alle Crewmitglieder sind wohlauf, aber auf dem Planeten gibt es keine intelligenten Lebewesen mehr."
"Das ist schockierend. Der Planet könnte besiedelt werden,
aber die Außerirdischen scheinen ausgelöscht worden zu sein."
"Der Planet dreht sich etwa halb so schnell um seinen Stern.
Offenbar haben sie sich selbst ausgelöscht."
"Einige ihrer Gebäude und Technologie sind erhalten geblieben.
Für sie sind jedoch über 200 Jahre vergangen."
"Wissen wir nun, wie die Außerirdischen sich selbst nannten?"
"Ja, Sir. Sie nannten sich 'Menschen'."
"Auf alten Bildern war ihr Planet einst blau und wunderschön, aber die Bewohner beschäftigten sich hauptsächlich mit Kriegen untereinander."
"Vielleicht ist es besser, dass sie nicht durch das Universum gereist sind.
Wer weiß, was aus uns geworden wäre."
"Wir bereiten jetzt die Besiedlung des Planeten vor.
Der vierte Planet in diesem System scheint ebenfalls dafür geeignet zu sein."
  
Archivbericht vom Planeten TOI 700e (Erde Bezeichnung)
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Geschichte 4 - Tanz des Schicksals
 
Ein dichter Nebel hing über dem Wald, als der junge Björn durch das Unterholz rannte.
Er war noch keine zehn Jahre alt und musste aus seinem Dorf fliehen.
Männer aus dem Südwesten waren gekommen, angeblich um ihren Glauben zu verbreiten,
doch in Wahrheit wollten sie nur plündern und morden.
Die Flammen loderten noch hinter ihm, und ihr Schein war in der Ferne zu erkennen.
Der Wald bot Schutz, aber auch Gefahren.
Björn war kein ängstlicher Junge, doch er wusste, dass die Flucht seine einzige Chance war.
Doch nun war er allein, und die Angst begann sich in seinem Geist bereit zumachen.
Plötzlich stand ein Mann im grauen Umhang vor ihm. Björn erkannte sofort, dass es sich um einen Druiden des Waldes handelte.
Ohne zu zögern, sah er den Mann an und wartete auf seine Worte.
Der Druide reichte Björn ein Horn und sprach: "Kehre zurück und lausche diesem Horn jede Nacht."
"Und immer, wenn du es hörst, übe mit dem Schwert deines Vaters, das hier in meiner Hand liegt."
Björn, der immer noch besorgt über eine mögliche Rückkehr der Angreifer war, zögerte nicht lange.
Als er in sein Dorf zurückkehrte, sah er viele brennende Hütten, aber das Dorf war nicht gefallen.
Die Angreifer wurden zurückgeschlagen, doch seine Eltern waren unter den Gefallenen.
An diesen Tagen verloren viele Menschen ihr Leben, aber das Dorf hatte überlebt.
Björn folgte den Anweisungen des Druiden und lauschte jede Nacht dem Horn.
Die Jahre vergingen, und aus Björn wurde ein starker und tapferer junger Mann.
Er heiratete die schönste Frau im Dorf und sie bekamen eine Tochter namens Brunhild.
Alle paar Jahre kamen die Männer aus dem Südwesten zurück, aber sie wurden jedes Mal erneut besiegt.
Doch Björn hatte genug und beschloss, zurückschlagen zu wollen.
Als Brunhild gerade neun Jahre alt war, rief er zum Kampf auf.
Auch ihre Mutter und viele andere Frauen im Dorf wollten am Kampf teilnehmen.
Björn versprach Brunhild, bald wieder zurückzukehren, und erklärte ihr, dass sie im Notfall den Druiden im Wald aufsuchen solle.
Die Jahre vergingen, und Brunhild wartete vergeblich auf die Rückkehr ihrer Eltern.
Die Männer aus dem Südwesten wurden nie wieder gesehen, aber das brachte Brunhild keine Freude.
Entschlossen lief sie in den Wald und fand schließlich den Druiden, oder besser gesagt, er fand sie.
Der Druide sprach zu Brunhild: "Finde das Horn deines Vaters und lausche jeden Abend seinem Klang."
"Du wirst wissen, was dann zu tun ist. Eines Tages wirst du Rache für deine Eltern nehmen."
"Du darfst jedoch nur den Mann heiraten, der dich im Kampf besiegen kann."
An diesem Abend legte Brunhild das Rufhorn auf den Tisch, und sofort begann die Musik.
Brunhild konnte nicht anders, als dazu zu tanzen. Auf magische Weise lag auch das Schwert ihres Vaters auf dem Tisch.
Sie tanzte jede Nacht mit dem Schwert, doch nur sie konnte die Musik hören.
So tanzte sie allein, Nacht für Nacht, während die Jahre verstrichen.
Als Brunhild 16 Jahre alt war, versuchten junge Männer aus dem Dorf, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen.
Doch keiner von ihnen war stark oder geschickt genug, um sie im Kampf zu besiegen.
Und immer noch tanzte sie allein, während sie zur Herrscherin des Dorfes gewählt wurde.
An einem Morgen hörte sie die Rufe der Dorfbewohner. Eine große Armee aus dem Südwesten war gekommen.
Brunhild, ohne Furcht, führte ihr Volk gegen die Angreifer in die Schlacht.
Obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren, wurden die Angreifer leicht besiegt.
Doch niemand konnte Brunhild Schaden zufügen.
Schnell wurde klar, dass die Angreifer aus dem Frankenreich stammten und ihr König gefangen genommen worden war.
Sie schworen, nie wiederzukommen, wenn sie ihren König freilassen würden.
Brunhild stimmte zu, und die Kunde von der unbesiegbaren Brunhild verbreitete sich.
Wer es schaffte, sie im Kampf zu besiegen, durfte sie heiraten.
So tanzte Brunhild weiterhin jede Nacht allein und wartete auf den einen Mann.
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